Besuch der Gedenkstätte Lager Westerbork in Drenthe (NL)
Veröffentlicht von Dirk Wübben · 27 April 2022
Inmitten der Provinz Drenthe, in der
Nähe von Assen, befindet sich ein Ort mit einer bewegten Geschichte. Hier war
das Judendurchgangslager Westerbork, von wo während des 2. Weltkrieges mehr als
100.000 Juden, Sinti und Roma in Konzentrations- und Vernichtungslager in den
Osten deportiert worden sind. In der Gedenkstätte Herinneringscentrum Kamp
Westerbork wird die Geschichte dieser Menschen erzählt, und werden die Namen
sowohl von Opfern als auch von Überlebenden erhalten, unter dem Motto „Ein
Mensch ist erst vergessen, wenn sein Name vergessen ist“ (https://kampwesterbork.nl/de/). Am 08. März besuchten die Sprachkurse „Niederländisch“ der
KGS Großefehn und der Oberschule Weener gemeinsam diese Gedenkstätte.
Das ehemalige Lagergelände befindet
sich ca. drei Kilometer vom Museum entfernt. Da es in einer mobil- und funkfreien
Zone liegt, ist es nur zu Fuß, per Fahrrad oder mit dem Shuttlebus vom Museum
erreichbar. Auf dem Lagergelände ist vom Zustand während des Krieges jedoch
kaum noch etwas erhalten. Dafür befindet sich auf dem Gelände jetzt unter
anderem das Nationale Holocaust Monument Westerbork sowie das bekannte Monument
„Die 102.000 Steine“.
Bild 1: Gedenksteine
Am Eingang des Lagers befindet sich
das ehemalige Wohnhaus des Kommandanten Albert Konrad Gemmeker. Zum Schutz vor
Verwitterung ist um das Gebäude eine riesige Glaskuppel errichtet worden.
Bild 2: Haus des Kommandanten
Auf dem Gelände befinden sich zwei Wagons,
mit denen die Juden früher zu anderen Lagern deportiert wurden. Über einen
Lautsprecher werden die Namen aller Personen genannt, die mit diesen Wagons abtransportiert
wurden.
Bild 3: Wagon
Das Monument „Die 102.000 Steine“
soll an jeden Juden, Sinti und Roma erinnern, die von Westerbork weiter
deportiert worden sind, jedoch nie wieder kamen. Die unterschiedliche Größe der
Steine soll zeigen, dass jeder der Menschen individuell ist. Auf den meisten
Steinen befindet sich ein Judenstern. Auf ca. 200 Steinen ist eine Flamme angebracht,
diese Steine stehen in Gedenken an Sinti und Roma. Steine ohne Symbol gedenken
den Widerstandskämpfern.
Am
Ende des Lagers wurde das
Nationale Holocaust Monument Westerbork errichtet. Die „hochgeklappten“
Gleisenden sollen das Ende der Deportation von Juden symbolisieren.
Bild 4: Mahnmal